Monatliche Archive: August 2012

„Wellen“

Eine Freundin beschwerte sich vor ein paar Tagen, warum denn „Wellen“ nicht auf meiner Seite zu hören ist. Na, eigentlich fragte sie, warum man sich „Forrest Gump“ nicht anhören kann, denn das war das erste, was ihr eingefallen ist, als ich den Entwurf zum ersten Mal vorgespielt habe. Ich meinte, das ist ein Stück für Schüler, das habe ich nicht aufgenommen. Eine weitere Beschwerde folgte und nun bitteschön:

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Warum denn jetzt „Forrest Gump“? Wahrscheinlich hat die synkopische Bassfigur sie daran erinnert (ich kann nicht wirklich Ähnlichkeiten zur Titelmelodie erkennen…) Und was ist denn jetzt wiederum eine Synkope? Eine Synkope ist eine Betonungsverschiebung. Wenn man zum Beispiel nicht auf dem ersten, zweiten und dritten Pulsschlag spielt, sondern auf dem ersten, auf eins-und, auf zwei-und und auf drei-und. So wird plötzlich wichtig, was sonst unwichtig ist.

Mit dem Titel „Wellen“ bin ich nicht wirklich zufrieden. Mich erinnert das Stück eher an eine Bootsfahrt auf einem See. An das sanfte Schaukeln der Wellen, eigentlich an eine Stimmung wie in dem Gemälde „Seine bei Asnères – Das Boot“ von Renoir. Aber wie soll man das in einem Wort beschreiben? „Das Boot“ hätte es nicht getroffen. Die Wellen kann man sich schon eher vorstellen..

Eure Sandra

Was mich inspiriert…

Lange habe ich gedacht, ein Künstler muss unglücklich sein, um besonders kreativ und produktiv zu arbeiten. Zweifellos haben diese Gefühle der Melancholie, der Unruhe und des Zweifelns eine unheimlich starke Motivation, in Stücken verarbeitet zu werden.

Doch nun weiß ich es besser. Man kann auch ohne Liebeskummer komponieren. ;o) Die Stücke sind deutlich weniger Moll-lastig, aber auch schön. Nein, Spaß beiseite. Menschen inspirieren mich ungemein.

Begegnungen, insbesondere Dates, hatten oft ein Stück zur Folge. Wie viele Musiker trage ich auch einen Riesenberg an Gefühlen in mir und verliebe mich sehr schnell. Das Verliebtsein macht kreativ und genauso der Schmerz, wenn der Auserwählte die Gefühle nicht erwidert. Und so haben viele Stücke eine kleine Geschichte und tragen eine Widmung (wenn auch nicht immer öffentlich).

Von anderen Komponisten habe ich interessante Hefte entdeckt. Farben können inspirieren („Splash of Color“ von Dennis Alexander) oder Planeten und Sterne („Planets and Stars“ von Nancy Telfer oder „Science Fiction Piano“ von Felix Janosa). Märchen können zu Stücken werden („Nine Tales“ von Christos Tsitsaros) oder unheimliche Feiertage („Halloween Favorites“ von Martha Mier). Kunst kann inspirieren („Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski oder Gedichte („Magie“ oder „Allein“ sind aufgrund von Versen meines Bruders entstanden).
Heute habe ich daran gedacht, dass es nicht schwer sein dürfte, ein Parfum in Musik umzusetzen. Erzählen doch tolle Düfte fast schon eine Geschichte.

Und natürlich ist die Natur die größte Muse. Wenn die Schneeflocken durch das Laternenlicht wirbeln, der Regen an die Scheiben klopft oder eine Quelle aus dem Gestein sprudelt. Wenn die ersten Blumen sich im Frühling den Weg durch das Gras bahnen oder im Herbst die Blätter von den Bäumen schweben. Wenn ein Gewitter aufzieht oder der Vollmond leuchtet…

Die Nacht übt eine große Faszination auf mich aus. Sie wird zu einem Nocturne und Wellen zu einer Barcarole. Flatternde Schmetterlinge werden zu einem Stück und Pferde, die durch die Nacht preschen ebenso.

Eigentlich ist alles Inspiration. Man muss nur mit offenen Augen und einem offenem Herzen durch die Welt gehen.

Eure Sandra

„Voyage Melancholique“

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Ich weiß noch ganz genau, wann ich dieses Stück komponiert habe.

Ein dreijährige unglückliche Beziehung beendet, habe ich mich mit einem Mann getroffen, der zwar alles andere als mein Typ war, mich aber offensichtlich inspiriert hat. Und das nach einem zweistündigen Date (leider das erste und letzte – der arme Kerl war etwas überfordert von meinen Tempo). Die nächsten drei Tage saß ich fast ausschließlich am Klavier und komponierte die bis dahin besten zwei Stücke meines Lebens. „Ritt durch die Nacht“ ist das zweite – ich überarbeite es gerade noch einmal. Ich war aufgewühlt, voller Energie und auf der Suche. Auch wenn ich nicht wußte, nach was…

Eure Sandra

Eine Seite entsteht…

Nun sitze ich hier und schaue meinem Mann über die Schulter. Sehe, wie meine neue Homepage Stück für Stück Farbe und Form annimmt. Und bin erstaunt, wieviel Zeit es kostet und wieviel Liebe zum Detail man braucht.

Zwischen knapp über 500 Schriften musste ich den Schriftzug „Zauberklavier“ wählen und aus ebenso vielen die Unterschrift.

Nur das Foto war schnell ausgesucht. Es wird nicht das einzige Bild auf der Seite bleiben, aber ich bin mir sicher, die meisten – wenn nicht alle – werden von Uwe Seiler sein. Vielen Dank dafür! Auch für die guten Vorschläge.

Eigentlich ist es nicht „meine neue Homepage“. Es ist die erste Seite, die mich als Komponistin und meine Musik in den Vordergrund stellt. Mit welchem Ziel?

Darüber bin ich mir selbst noch nicht im Klaren. Was ich möchte ist aber schnell gesagt: Ich möchte einen Verlag finden, damit nicht nur meine Schüler meine Stücke spielen können. Ich möchte CDs machen, damit viele Menschen meine Musik hören können. Ich möchte meine Musik in Filmen und im Fernsehen hören. Und ich möchte mit meinen Stücken auftreten und Klavierabende geben. Klingt unbescheiden? Mag sein, aber das ist mein Traum.

In den letzten Monaten habe ich sehr viele positive Rückmeldungen zu meiner Musik gehört. Sie berührt und befreit. Sie beruhigt Menschen und bringt sie zum Träumen. Und sie macht glücklich.

Schönere Komplimente kann sich ein Komponist nicht wünschen.

Und nun schaue ich weiter zu, wie meine Seite sich entwickelt. Wie Farben und Fotos eingefügt werden. Wie die Texte… nein, die muss ich erstmal schreiben…

Danke, mein Schatz. Für all die Unterstützung und Kraft, welche Du mir in der kurzen Zeit, die wir uns kennen, gegeben hast. Und die Inspiration…

Eure Sandra